Kunsthalle Karlsruhe

Masterarbeit WiSe 2017

Entstehungsgeschicht des Museums

Das Museum des 21.Jahrhunderts

Rekonstruktionsprinzipien in der Architektur

Bearbeitung des vom Land Baden-Württemberg

ausgelobten Wettbewerbs zur Umstrukturierung,

Sanierung & Erweiterung der Staatlichen

Kunsthalle Karlsruhe

Bestandsaufnahme Kunsthalle & Amtsgerichts

Zur Erweiterung der Ausstellungsflächen soll eine unterirdische Verbindung zum Amtsgericht geschaffen werden.

Bei der Fenstergestaltung bedient sich Hübsch ebenfalls an der italie-nischen Architektursprache. Er verwendet Rundbogenöffnungen in der Fassade und die als Venezianische Fenster benannte Fenstervariante. Auch hier ist das hohe Maß an Symmetrie erkennbar. Das repräsentative Treppenhaus mit aufwändig gestalteten Bemalung teilt den Hübschflügel. Die flachen Kuppeldecken des Treppenhauses sind durch kassettierende Elemente strukturiert. Hübschs Fassadengestaltung wird auch im nord-östlichen Durmflügel nahezu unverändert weitergeführt.

Josef Drum plante und baute die erste Erweiterung der Kunsthalle in den Jahren 1849-96. Die Geschossebenen wuden dabei vom Bestand übernommen. Die Kunsthalle profitierte mit der Erweiterung vor allem von den zusätzlichen großen Sälen.

Wenig später, in den Jahren 1908-09, übernahm Heinrich Amersbach die zweite Erweiterung. Lediglich die Fassade in Richtung des Baumgartner Baus ist heutzutage noch vorhanden. Während des Krieges wurde der Aka-demiebau, welche sich an dieser Stelle befand, wo heute der Mohl-Flügel zu finden ist, so stark zerstört, dass ein Wiederaufbau nicht durchgeführt wurde.

Die spätere Neukonzipierung des Nordwestflügels durch Heinz Mohl von 1982-89 sah auch Eingriffe auf den Amersbachflügel vor. Lediglich die Originalfassade dieses Bauabschnittes ist heute noch vorhanden.

Die Räumlichkeiten der Kunsthalle weisen diverse Schwächen auf.

Der Besucher führt sein Museumsbesuch weiter, indem er die Garderobe aufsucht. Hier bestehen zwei Möglichkeiten. Entweder läuft er Richtung Innenhof und sucht die offene Garderobe auf. Dieser Raum verfügt, ähnlich wie das Treppenhaus, vielmehr über das Potential eines Ausstellungsraum als für eine derartige profane Lösung. Die Alternative besteht in den im Untergeschoss angebrachten Schließfächern. Dieser Bereich ist zunächst schlecht aufzufinden und dunkel, sodass ein bedrückender Raumeindruck entsteht. Auch hier fehlt die barrierefreie Zugänglichkeit

Auch bei der Cafeteria ist zu erkennen, dass der Raum ebenfalls gut als Ausstellungsfläche genutzt werden könnte, jedoch befinden sich hier eine Theke und ein Sitzbereich. Denkmalgeschütze Verzierungen der Wände und im Raum platzierte Statuen prägen die Atmosphäre.

Neustrukturierung & Erweiterung

Neustrukturierung und Erweiterung der Staatlichen Kunsthalle Karslruhe.

Besuchern von der Schlossallee kommend, genutzt wird. Es herrscht also heute schon Publikumsverkehr auf diesem Weg zwischen Kunsthalle und Bundesgericht. Ein viel wichtigerer Aspekt ist jedoch, dass hier ein ange-messener Vorplatz entsteht. Der neue Eingangsbereich wird durch einen vorgelagerten Pavillon gekennzeichnet. Dieser nimmt die Rasterung der Bestandsfassade sowie die Sockelhöhe auf. Der Pavillon dient der barriere-freien Erschließung und nimmt den Weg des Arkadengangs des Amtsge-richts in selber Geste zum Eingang der Kunsthalle auf.

Die Besucher treten in den neu strukturierten Amersbachflügel ein. Hier fin-det der Besucher den Shop und der Kassenbereich. Im Erdgeschoss des Mohlflügels sind die Gastronomie sowie die Toilettenanlagen verortet.

Ansicht vom Karlsruher Schloss. Der neue Eingangsbereich am Botanischen Garten.

Der Innenhof als neues Zentrum

Vormals teilte das Treppenhaus die Museumsflächen deutlich, sodass der Besucher hier entscheiden musste, welcher Bereich zuerst angesehen wer-den sollte, bevor man zurücklaufen musste, um in den Nächsten zu gelangen. Diese Trennung ist aufgehoben. Der Besucher fährt im Durm-flügel fort. Von da aus betritt er den Neubau und läuft über die Treppe ins erste Obergeschoss. Das Zwischengeschoss ist ebenfalls über diese Trep-pe zu erreichen. Da sich im Zwischengeschoss die Räume der Kunstver-mittlung mit Büroflächen befinden, regelt ein Zugangskontrollsystem den Eintritt.

Entscheidet sich der Besucher für die temporäre Ausstellung oder die Kunst der Moderne, wird er ins Untergeschoss geleitet. Bereits im Untergeschoss der Kunsthalle befinden sich die neuen Ausstellungsflächen.

Neben der reinen Zurschaustellung der Kunst muss das Museum des 21.Jahrhunderts diverse Nutzungsmöglichkeiten für Veranstaltungen anbieten, um ein breites Publikum anzusprechen. Vorträge könnten auf den Treppenanlagen stattfinden, um Diskussionen verschiedenster Themen anzuregen.

Der neue Eingangsbereich und Innenhof als zentrales Foyer.

Fließende Ausstellung

Im Gebäude des ehemaligen Amtsgericht werden Ausstellungsflächen für moderne Kunst geschaffen.

Die Wandflächen der Ausstellungsräume sind in heller neutraler Farbe gehalten. Dessen Konstruktionen unterscheiden sich zwischen Kunsthalle und Amtsgericht. Betrachtet man den Wandaufbau der Kunsthalle, ist dieser von einer massiv gemauerten Wandscheibe geprägt. Der Denkmalschutz verbietet die zusätzliche energetische Ertüchtigung der Außenfassade, so-dass hier eine Innendämmung genutzt wird. Diese besteht aus Lehmbau-platten, die in einen Lehmputz mit zusätzlicher Fixierung angebracht werden. Anschließend werden diese mit Lehmputz verdeckt. Die Nutzung von diesem Baustoff zur Innendämmung gewährleistet nicht nur die energetische Sanierung, sondern löst die klimatischen Probleme der Ausstellungsflächen konstruktiv. Der Wandaufbau des Amtsgerichts wird als mehrschaliges System ausgeführt, bei welchem die Wandinnenflächen ebenfalls mit Lehmputz verkleidet sind. Auch hier wird das Potential des Lehmputzes zur Feuchtigkeitsregulierung genutzt.

Umnutzung & Weiterbauen

Konstruktionsschnitte Kunsthalle Karlsruhe & Amtsgericht
Das Denkmalgeschützte Gebäude des Amtsgericht wird zur Museumserweiterung.
Ausstellungsflächen im Amtsgericht.

Betreuung durch Dipl.-Ing. Johannes Schilling

Zweitprüfer Dipl.-Ing. Michael Schanné

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